5. Schwarzenberger Kunstpreis art-figura 2015
Anlässlich der Museumsnacht im Städtesechseck Silberbergwerk erfolgte am 2. Oktober 2014 die Auslobung zum 6. Schwarzenberger Kunstpreis art-figura. Als Titel des 6. Schwarzenberger Kunstpreises art-figura wurde der Vorschlag „Aktion – Reaktion“ des Jurymitgliedes Prof. Michael Schoenholtz aus Berlin ausgewählt.
Bis Ende März 2015 gingen 200 Bewerbungen von Künstlern aus ganz Deutschland und Österreich ein. Durch eine Vor-Jury wurden in anonymisierter Form 76 Kunstwerke für die Kunstausstellung ausgewählt. Für die Ausgestaltung im städtischen Museum PERLA CASTRUM, in und um die St.-Georgenkirche sowie im Oberen Tor 1 und 2 war die Kuratorin Frau Anna Franziska Schwarzbach zuständig.
Seit dem 28. August 2015 stehen die Preisträger fest. Romin Walter aus Berlin verwies mit seinem Kunstwerk „method no. 9.2 (in the expanded field)“ Christin Müller aus Halle/Saale mit ihrer Keramik „Zwiegestalt“ und Maren Simon aus Kloster Lehnin mit ihrer Arbeit „Missverständnis“ auf die Plätze 2 und 3.
Die vielfältigen Interpretationen des Themas „Aktion – Reaktion“ werden die Entscheidung zur Wahl des Publikumslieblings erschweren. Bis zum 23. Oktober 2015 können die Besucher ihr Lieblingskunstwerk wählen. Am Abend wird dann zur Finissage der mit 500,00 Euro dotierte Publikumspreis bekanntgegeben.
Preisträger der „art-figura“ 2015
Platz 1: "method no. 9.2" von Romin Walter
1. Preis
Romin Walter
„method no. 9.2 (in the expanded field) 2015, Glas, Beton und Polypropylenseil, 40 X 90 x 395 cm, 73 kg
Vita
geb. 1987 in Bad Cannstatt | 2008 Studium an der HfBK Dresden bei Prof. Christian Sery, interdisziplinäre und experimentelle Malerei | 2010 Éscole Supérièue des Beaux-Arts Aix-en Provence, Frankreich | 2014 Postgraduiertenstudium an der HfBK Dresden und Ernennung zum Meisterschüler von Prof. Christian Sery
Werksbeschreibung
„In den Installationen von Romin Walter befinden sich die Materialien in einer ständigen Interaktion miteinander. Ausgehend von physikalischen Gesetzen entwickelt er Methoden, in denen Teile der Skulpturen durch die ausbalancierte Wirkung aus Kraft und Gegenkraft miteinander verbunden sind. Anders als im dargestellten Modus ist die Wirkungskraft nicht abstrakt vermittelt, sondern faktisch vorhanden. Auf diese Weise wird die physikalische Spannung spürbar und erlebbar. Diese Erfahrungen werden auf abstrakte Konzepte und soziale oder psychologische Situationen in der Realität projiziert.”
Platz 2: "Zwiegestalt" von Christin Müller
2. Preis
Christin Müller
„Zwiegestalt“ 2011, Baukeramik, gebrannt, 128 X 100 X 57 cm, 50 kg
Vita
geb. 1974 in Dohna | 1999-2002 Ausbildung zur Keramikerin, Landshut | ab 2002 Kunststudium der Keramischen Plastik an der HfKD Halle bei Prof. Antje Schafe, Prof. Karl Fulle, Prof. Martin Neubert und Prof. Bernd Göbel | seit 2009 freischaffend
Werksbeschreibung
„In Zwiegestalt agieren zwei Wesen miteinander, welche ebenso im Inneren einer einzelnen Gestalt vorhanden sein könnten. Zwiegestalt steht für zwei entgegengesetzte Prinzipien. Das heißt z.B. für eine bestimmte Position, die eine bestimmte Gegenposition provoziert. Es ist nicht von Bedeutung, welches Geschlecht steht oder fällt. Aber das Prinzip scheint zutiefst menschlich. Die Plastik ist komplett aus Keramik und wurde im Gasofen unter Reduktion bei 1120°C gebrannt.“
Platz 3: "Missverständnis" von Maren Simon
3. Preis
Maren Simon
„Missverständnis“ 2010, weißer Ton, farbig gefasst, 45 X 35 X 32 cm, 11,3 kg / 62 X 29 X 35 cm, 19,7 kg
Vita
geb. 1962 in Potsdam-Babelsberg | 1982-87 Studium an der HfGB Leipzig, Fachklasse „Buchgestaltung und Typographie“ bei Prof. Gerd Wunderlich und Prof. Rolf Münzer | seit 1987 freischaffend | 2006 Eröffnung der Werkstattgalerie in Werder/Havel
Werksbeschreibung
“Leben heißt Grenzen setzen und Grenzen überwinden. Immer sind wir eingebunden in eine bestehende Rangordnung. Wir behaupten uns, passen uns an, oder leisten Widerstand. Immer ist jedoch eine Entscheidung gefordert.
Oft müssen wir kämpfen und erleiden hierbei Verletzungen, die schwer, manchmal sogar nie heilen wollen. Welche der beiden Frauen „Agiert“ und welche “Reagiert“ sich also zur Wehr setzt, findet jeder Betrachter, der Titel deutet es an – entsprechend seiner eigenen Erfahrungen, für sich selbst heraus.”